Der DIN-Arbeitskreis der VDMA erarbeitet seit 2007 einen Vorschlag zur einheitlichen Definition von Kennzahlen aus den Bereichen Produktionssysteme, Qualitätsmanagement und Materialfluss. Die PROXIA Software AG ist Teil dieses Arbeitskreises im VDMA.
Um das Leistungsvermögen eines Unternehmens objektiv beurteilen zu können, muss es mit anderen Unternehmen derselben Kategorie vergleichbar sein. Eines ist sicher: Fertigungsmanagementsysteme, dazu gehört auch das Manufacturing Execution Systems (MES), etablieren sich immer mehr auf dem Markt, indem sie gegen begrenzte Ressourcen planen können und eine Überwachung des Fertigungsfortschritts in Echtzeit zulassen.
Global gesehen gibt es unterschiedliche Trends – Industrie 4.0 ist hier mit an erster Stelle. In den USA, zum Beispiel, werden die Kennzahlen eher verdichtet und monetär gehalten. Deutschland und insbesondere der VDMA ist in puncto konkrete formelbasierte Werte dieser Entwicklung voraus. Das Ziel ist es, Unternehmen national wie international vergleichbar zu machen. Defizite dahingehend liegen aber nicht im Inhalt oder der Technologie begründet. Vielmehr ist das willkürliche Ausschöpfen von Interpretationsspielräumen der Grund. Diese Manipulationsspielräume führen dazu, das eigene Unternehmen optimierter darstellen zu können.
Veröffentlicht wurde bisher das VDMA-Einheitsblatt 66412-1 und 66412-2. Ersteres beinhaltet 22 maßgebliche MES-Kennzahlen für die diskrete Fertigung, einheitlich definiert. Im VDMA-Einheitsblatt 66412-2 wurde ein Kennzahlenwirkmodell für diese Kennzahlen ermittelt. Beide Blätter dienen als Grundlage für eine ISO-Norm, welche zurzeit als Entwurf vorliegt. Das dritte Einheitsblatt beschäftigt sich mit der Herkunft der Zahlen für die diskreten MES-Kennzahlen und ist noch im Entstehungsprozess.
Zu erwarten ist, dass diese Kennzahlen sich als grundlegender Standard in der Praxis durchsetzen werden. Die Steakholder für MES werden gewonnen, was den Meinungsbildungsprozess mit Betriebsräten (Flexibilisierung der Arbeitszeiten) und die Traceability-Anforderungen an die fertigen Produkte deutlich beschleunigt. Dies sind die wichtigsten Wachstumstreiber für die zunehmende Anwendung von MES – gerade auch im Industrie 4.0-Kontext.